Für muslimische Kinder und Familien ist es bald wieder so weit: Am 2. April beginnt der diesjährige Ramadan. Er endet am 2. Mai mit dem Fest des Fastenbrechens. Normalerweise bietet der muslimische Fastenmonat einen guten Anlass für interkulturelles Lernen in Kitas. Aufgrund der Corona-Pandemie werden die meisten Kinder dieses Jahr zu Hause sein. Dennoch können die Bräuche des Ramadans mit Kindern in der Notbetreuung bearbeitet werden. Wir geben Ihnen ein paar Ideen mit auf den Weg, um einige Bräuche des Ramadans in Ihrer Einrichtung umzusetzen.
Keine Fastenregeln für Kinder
Zu allererst ist zu erwähnen, dass Kinder im Ramadan nicht fasten müssen. Sie sind wie Alte, Kranke, Reisende und Schwangere von den Fastenregeln ausgenommen. Trotzdem gibt es oft Kinder, die fasten möchten. Wie Sie damit umgehen, wenn Kinder während des Ramadans nicht essen und trinken wollen, lesen Sie in unserem Themenbeitrag "Kinder und Ramadanfasten".
Checkliste für Vorbereitung
Sie wollen sich in Ihrer Einrichtung mit dem Ramadan beschäftigen? In der Vorbereitung hilft es, wenn Sie sich folgende Fragen beantworten:
- Wie viele muslimische Kinder sind in der Gruppe?
- Was weiß ich als Fachkraft über den Ramadan? Auf www.religionen-entdecken.de können Sie Ihr Wissen erweitern.
- Was wissen die Kinder über den Ramadan?
- Wie begehen die muslimischen Familien der anwesenden Kinder den diesjährigen Ramadan unter den Bedingungen der Kontaktbeschränkungen?
Eine gute Unterstützung für die Vorbereitung ist das Buch "Kinder feiern Ramadan" von Naciye Kamcili-Yildiz.
Einführung
Es bietet sich an, zuerst Kinder aus muslimischen Familien erzählen zu lassen, was Ramadan für sie bedeutet. Vielleicht haben auch andere Kinder schon eine Vorstellung davon. Dies lässt sich gut mit der Bilderbuchgeschichte "Betül und Nele erleben den Ramadan" verknüpfen. Dort erfahren die Kinder, wie muslimische Familien den Fastenmonat begehen. Auf www.gruenebanane.de gibt es noch weitere Geschichten und Wortspiele rund um den Ramadan. Außerdem besteht die Möglichkeit, Parallelen zur christlichen Fastenzeit aufzuzeigen.
Basteltipps
Obwohl Kinder während des Ramadans essen und trinken dürfen, sind ihre Alltagsroutinen zu Hause anders als sonst. Um zu wissen, wie viele Tage sie schon im Ramadan sind und wann das große Fest des Fastenbrechens ansteht, kann mit den Kindern ein Ramadan-Kalender gebastelt und wie ein Adventskalender genutzt werden. An jedem Tag des Fastenmonats darf ein Kalenderfenster oder ein kleines Geschenkpäckchen geöffnet werden. Je nach Alter der Kinder kann der Kalender z. B. Süßigkeiten, Rätsel, Mini-Geschenke oder Geschichten enthalten. Auf www.gruenebanane.de finden Sie viele verschiedene Ideen für einen Ramadan-Kalender.
Während des Ramadans ist es üblich, Lampen und Laternen in verschiedenen Farben und Formen aufzuhängen. Auch für Kitas und Horte sind das schöne Dekorationselemente, die einen perfekten Anlass zum Basteln bieten.
Zuckerfest
Am Ende des Ramadans findet das Zuckerfest statt – das Fest des Fastenbrechens. Zum Zuckerfest essen Muslime gemeinsam in den schön geschmückten Moscheen und Wohnungen. Wie Muslime dieses Jahr das Fest begehen können, ist noch ungewiss. Je nachdem in welcher Situation sich die Kitas Ende Mai befinden, kann darüber nachgedacht werden, das Zuckerfest in kleiner Form mit den anwesenden Kindern zu feiern. Im Vorfeld können Sie gemeinsam mit den Kindern Dekoration basteln, Essen und Trinken zubereiten und falls möglich auch kulturelle Beiträge vorbereiten.
Unter normalen Bedingungen ist das Zuckerfest eine gute Gelegenheit, auch Familien in die Einrichtung einzuladen und sie in die Ausgestaltung des Festes einzubeziehen. Das ist für dieses Jahr unwahrscheinlich.