2019 beginnt der islamische Fastenmonat Ramadan am 6. Mai und endet am Abend des 5. Juni. An diesen für die Gläubigen wichtigsten 30 Tage des Jahres fasten die Muslime täglich ab der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Insbesondere Kinder ab dem Schulalter möchten den Erwartungen ihrer Familien gerecht werden und nehmen das Fasten sehr ernst. Jedoch kann es für Kinder spürbare Folgen haben, die Fastenregeln strikt einzuhalten. Neben einer unzureichden Flüssigkeitsaufnahme droht sich das gewöhnliche Schlafverhalten enorm zu verändern und das wiederum hat Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Konzentrationsfähigkeit der Kinder.
Für Kitas und Horte wirft dies im päagogischen Alltag viele Fragen auf: Wie gehen wir damit um, wenn Kinder den ganzen Tag nichts essen und nichts trinken wollen? Was tun wir, wenn die Kinder sogar Anzeichen von Erschöpfung und Dehydrierung zeigen? Wie sprechen wir mögliche gesundheitliche Risiken bei den Eltern an? Und wie geben wir dem Kind das Gefühl, dessen Wunsch, am Ramadan-Fasten teilzunehmen, zu sehen und zu respektieren, werden aber dennoch unserer Verantwortung für das Wohl des Kindes gerecht?
Im Umgang mit dem Ramadan-Fasten von Kindern und Jugendlichen empfiehlt der Kinderschutzbund und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in einer Handreichung konkrete Vorgehensweisen zur Förderung eines gesunden Aufwachsens der Kinder.
Gemeinsam mit Eltern und Kindern muss es darum gehen, alters- und kindgerechte Lösungen zwischen pädagogischer Verantwortung und islamischen Traditionen und Regeln zu finden. Denkbar wäre beispielsweise, dass das Kind nur am Wochenende fastet oder nur stundenweise. Außerdem wird den Eltern empfohlen, die Einrichtung über das Fasten-Vorhaben ihres Kindes zu informieren.
Die vom Kinderschutzbund (DKSB) und vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) herausgegebene Handreichung „Ramadan-Fasten – eine Handreichung zum Umgang mit dem Fasten von Kindern und Jugendlichen“ steht unter www.dksb.de kostenlos zum Download bereit.