Kindgerechte Informationen im Netz
Zahlreiche Nachrichtenportale für Kinder wie zum Beispiel Sendung mit der Maus oder logo berichten kindgerecht über den Krieg in der Ukraine. Für pädagogische Fachkräfte gibt es Informationen u.a. bei Magazin Schule und dem Kika für Erwachsene. Ralph Caspers, Moderator von Wissen mach Ah! Spricht in seinem Podcast darüber.
Was sollte ich im Gespräch beachten
Mehr als Texte, können Fernsehbilder und Videos auf Kinder verstörend und verängstigend wirken. Darum ist es wichtig, sie mit solchen Eindrücken nicht allein zu lassen. Außerdem sollten wir Erwachsene gut darauf achten, welche Bilder und Informationen wir in Anwesenheit von Kindern konsumieren. Kinder bekommen viel mehr mit, als wir Erwachsenen meinen. Sie schnappen Dinge von Gesprächen auf. Vieles können sie vielleicht noch nicht verstehen – dabei können wir ihnen helfen. Kinder merken schnell, wenn die Erwachsenen sie mit oberflächlichen Antworten abspeisen oder um das eigentliche Thema herumdrucksen. So etwas macht ihre Sorgen nur größer. Kinder sollten daher ihre Gedanken äußern dürfen und spüren, dass wir Erwachsene diese ernst nehmen. Angst wächst, wenn sie heruntergeschluckt oder nicht beachtet wird.
Auf die Fragen der Kinder antworten
Dabei ist es wichtig, vor allem auf die konkreten Fragen der Kinder zu reagieren zu können. Es hilft, sie auch selbst nach ihren Erklärungsmodellen zu fragen, damit sie an ihr Vorwissen und ihre Vorstellungen anknüpfen können: „Hast du schon mal beobachtet, wie sich zwei Personen streiten?“ Außerdem sollten Erwachsene darauf verzichten, Informationen und Gespräche über die von den Kindern gestellten Fragen hinaus anzubieten.
Gefühle zulassen und zeigen, aber mit Bedacht
Auch uns Erwachsenen beschäftigen die Ereignisse und die damit verbundene Unsicherheit – und das dürfen wir Kindern auch sagen. Denn diese spüren sowieso, wie es uns geht. Die Haltung und das Verhalten von Erwachsenen spielen eine wichtige Rolle dabei, wie Kinder auf Nachrichten reagieren: Sitzen Erwachsene ruhig vor den Nachrichten und sehen sich diese ohne wertende Kommentare an, so bleiben auch die Kinder meistens ruhig. Reagieren Erwachsene jedoch panisch, wütend oder schimpfend wegen einer Nachricht oder aufgrund der gezeigten Bilder, so wird sich diese Emotion auf die Kinder übertragen. Denn die Angst verstärkt die kindliche Verunsicherung. Trotzdem sollten Erwachsene ihre eigenen Ängste nicht verschweigen. Sie sollten sich jedoch auch nicht von ihnen mitreißen lassen, da sie ihre Angst so direkt an die Kinder weitergeben.
Auswege sehen
Für alle Menschen, nicht nur Kinder, ist es wichtig, Auswege zu sehen. Entscheidend ist nicht, einen wirksamen Plan für alle Eventualitäten zu haben, sondern das Gefühl zu vermitteln: Was immer passiert, es gibt Lösungen, uns fällt schon was ein. In unsicheren Zeiten helfen zudem Dinge, die immer gleich sind. Rituale geben Kindern Halt – und den Erwachsenen auch.
Tätig werden
Überlegen Sie gemeinsam, ob es nicht eine Möglichkeit gibt in bestimmten Situationen zu helfen, z. B. durch Aussortieren von Kleidung und Spielsachen. Diese können Sie gemeinsam mit den Kindern zu einer Annahmestelle einer Hilfsorganisation bringen. So erleben die Kinder, dass es selbst etwas tun können und dem Ganzen nicht einfach ausgeliefert sind.